Wallenburg Vergangenheit und Gegenwart - Friedhelm Dölling

Wallenburg Vergangenheit und Gegenwart - Friedhelm Dölling


59,00 €* / Buch  
(59,00 € / Buch)
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Marke
BioGut Wallenburg BIOLAND - DE-ÖKO-006
Herkunft
Deutschland



Ein Schloss und seine Geschichte
Friedhelm A.Dölling

Wallenburg - Vergangenheit und Gegenwart

Ein Schloss und seien Geschichte

Im Jahr 2019 ist die Familie von Kameke 100 Jahre auf Gut Wallenburg bei Miesbach zu Hause. Der heutige Besitzer ist Dr. Kartz von Kameke.

Ursprünglicher Antrieb für dieses Buch war es, die Geschichte seines Großvaters, Dr. Richard Gans, festzuhalten. Dieser hatte im Jahre 1919 Wallenburg erworben, war dann im 3. Reich aufgrund seiner jüdischen Abstammung einer dramatischen Verfolgung durch die Nazis ausgesetzt. In deren Folge wurde er enteignet bzw. zu einem Verkauf Wallenburgs gezwungen. Die – ohnehin unangemessen niedrige - Kaufsumme allerdings wurde nie gezahlt

Im Rahmen der Recherchen zu R. Gans wurde bald deutlich, dass Wallenburg aber nicht nur zu dieser Zeit, sondern von Beginn an eine spannende, vielfältige und sogar für Bayern besondere Geschichte hat. 1270 erstmals urkundlich als Burg Waldenberg erwähnt, ist Wallenburg die einzige der Burgen des Geschlechtes der Waldecker, die nicht zerstört und aufgegeben wird. Es wird zum Zentrum der Waldeckschen Herrschaft mit weitreichender Macht in das Miesbacher und Schlierseer Land hinein.

Nach dem Erlöschen der männlichen Linie der Waldecker kommt Walllenburg 1516 durch Verkauf in den Besitz des Geschlechtes derer von Maxlrain. Die Durchsetzung der Reichsunmittelbarkeit und die Reformation prägen maßgeblich diese Epoche auf Wallenburg. Mit der Grafschaft Ortenburg bei Passau bleibt Wallenburg als einzige bayerische Herrschaft protestantisch, bis der bayerische Herzog die Rückkehr zum katholischen Glauben erzwingt.

Zum Ende des 17. Jahrhunderts erfährt Wallenburg den Umbau von der mittelalterlichen Burg zum herrschaftlichen Schloss als vierflügelige Anlage. Zudem entstehen ein neues Bräuhaus und eine repräsentative Gartenanlage. Nach dem Aussterben der Maxlrainer fallen Schloss uns Gut 1741 an das Herzogtum Bayern. Herzogliche Pfleger verwalten Wallenburg.

Im 19. Jahrhundert beginnt eine neue Zeit, Wallenburg geht von herzoglichem in privaten Besitz über. Namen wie Huber, von Gumppenberg, Bermühler, von Wening und Böhm erscheinen als Besitzer. Ende des 19. Jahrhunderts folgt dann Carl Ludwig Fohr, der Sohn der Susanne Waitzinger, der hocherfolgreichen Besitzerin des vormals kurfürstlichen Brauhauses Miesbach.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts folgen noch mehrere Besitzerwechsel, bis 1919 Dr. Richard Gans Wallenburg erwirbt.

Gebürtig aus Frankfurt, studierter Jurist, Maler in Dachau, Weltkriegsteilnehmer – so kommt R. Gans mit seiner Frau Elfriede, deren Tochter Edith und der gemeinsamen Tochter Beate nach Wallenburg.

Nach dem Irrsinn des 1. Weltkriegs findet er seine Aufgabe in der Landwirtschaft, in der Ernährung einer kriegsversehrten, verarmten, hungernden Bevölkerung. Seine Fleckviehzucht erwirbt hohes Ansehen, er entwickelt die Silo-Technik im Oberland, sitzt vielen Vereinen vor und ist Unterstützer der evangelischen Kirche Miesbachs.

Ein reges berufliches und privates Leben findet in Wallenburg statt, es ist eine gute Zeit für die Familie Gans, eine gute Zeit für Wallenburg.

Bis zur Machtergreifung Hitlers. Dr. Richard Gans hat väterlicherseits jüdische Wurzeln. Die Nazis wollen ihn vernichten, sie wollen Wallenburg. Alle Kämpfe, aller Einsatz für ihn von so vielen Seiten, retten ihn nicht. Es folgen öffentliche Erniedrigung, er muss vorübergehend untertauchen.

Er kommt noch einmal frei aus dem Lager Milbertshofen. Schwer erkrankt wird er in München operiert, das Krankenhaus bombardiert. Er stirbt 1943. Die Nazis haben ihn vernichtet. Sie haben Wallenburg.

Nach dem Kriege sieht sich der bayerische Staat als Besitzer und wehrt sich, das Gut den Erbinnen des Richard Gans, Beate v. Kameke und Edith v. Courten, zurück zu geben. Nach jahrelangen Rechtsstreit erfolgt 1949 die Rückgabe.

Beate von Kameke, geb. Gans, selbst vertrieben aus Hinterpommern, wo sie nach der Heirat mit Dobimar v. Kameke lebte, führt Wallenburg in die neue Zeit. Aus der Gutsgärtnerei entsteht ein Jungpflanzenverkauf, Geflügel- und Eierverkauf stützen die Ernährung der Familie nach dem Krieg. Eine Mutterkuhherde löst die zunehmend unrentable Milchvieh-Haltung ab. Beate entschließt sich 1964, das von Besatzung und Leerstand stark beschädigte Schloss zu renovieren

Ihr Sohn, Dr. Kartz v. Kameke, übernimmt Gut und Schloss Wallenburg 1980. Heute ist Wallenburg das BioGut Wallenburg, mit Milchvieh und Almbetrieb, mit Gemüsegärtnerei, BioMarkt und BioKorb (Liefersystem mit onlineshop). Seit über 30 Jahren Mitglied im BIOLAND Verband. Der Sommerkeller im Park ist Eventscheune für das Hotel Bayerischer Hof in Miesbach.

Eine nachweisbare Geschichte von fast 750 Jahren, eingebettet in die Geschichte der Region Miesbach, vernetzt in weite Teile Bayerns – eingebettet in die bayerische Geschichte.

Buch: Wallenburg Vergangenheit und Gegenwart – Ein Schloss und seine Geschichte

489 Seiten, 59,00 EURO

         

 


*Alle Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer


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